Träumst du davon, als Fußalltrainer*in so richtig durchzustarten? Vielleicht trainierst du bereits ein Team und möchtest die Tätigkeit in Vollzeit ausüben. Aber was verdient ein Fußballtrainer eigentlich?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Jeder Verein ist anders und hat je nach Niveau, ob Amateur- oder Profifußball, andere Ziele für seine Mannschaften. Auch der Jahrgang der Spieler*innen, die trainiert werden, sowie deine Erfahrung und der Standort des Vereins haben einen Einfluss auf das Trainergehalt.
In diesem Ratgeber werfen wir einen Blick auf die unterschiedlichen Faktoren, die den Verdienst beeinflussen können und geben dir eine Vorstellung davon, was du als Fußballtrainer*in verdienen kannst.
Wenn du dich also fragst, wie viel du als Fußballtrainer, entweder in einem Ehrenamt in deiner Freizeit oder als Trainierender im Hauptberuf, verdienen kannst, lies weiter!
Mit mehr als 26.000 Fußballvereinen und 127.917 aktiven Mannschaften ist der Deutsche Fußball Bund für über 2,2 Millionen aktive Spieler und Spielerinnen verantwortlich.
Von diesen vielen Mannschaften und Spielern entfällt ein Großteil auf Freizeitkicker, die neben Schulausbildung und Beruf Ihrer Leidenschaft Fußball in der Freizeit nachgehen möchten. Der kleinere Anteil dieser imposanten Statistik entfällt auf Amateur- und Profifußballer, die ihr Hobby zum (lukrativen) Beruf machen konnten.
Als Fußballtrainer bedeutet dies für dich, dass deine Leidenschaft, primär in kleineren Vereinen, oftmals ans Ehrenamt gebunden ist und der große Verdienst, wie in den Amateur- und Profiligen ausbleibt.
Das Traineramt ist für viele ein Traumjob. Was solltest du jedoch bei der Entlohnung der Tätigkeit beachten?
Vor allem in den Nachwuchsleistungszentren der größeren Clubs sind viele Jugendtrainer trotz Vollzeittätigkeit und Mindestlohnregelung auf 450-Euro Basis, im Freiwilligensozialgenjahr oder als Werkstudent beschäftigt. Dies war zumindest in der Vergangenheit ein nicht unübliches Modell bei vielen Vereinen, sorgte allerdings für viel Kritik in der Öffentlichkeit.
Aber nicht nur in der 1. Liga werden die Trainer*innen auf Mini-Job-Basis angestellt und entlohnt, sondern natürlich auch in den unteren Ligen wird diese Art von Entlohnung angewendet. Oftmals werden Trainer und Trainerinnen auch über sogenannte Übungsleiterpauschalen angestellt. Innerhalb dieser Pauschale kannst du bis zu 3000 EUR jährlich steuerfrei verdienen. Solange die Trainertätigkeit nebenberuflich ausgeführt wird.
Eine Entscheidung des Bundesfinanzhofs aus dem Jahr 2019 erlaubt Fußballtrainer*innen Verluste, die mit der Tätigkeit in Verbindung stehen, z. B. Fahrtkosten, von der Steuer abzusetzen. Und das auch, wenn sie nicht mehr als den Übungsleiterfreibetrag von 2.400 € pro Jahr verdienen. Mit diesem Urteil hat der Bundesfinanzhof das Ehrenamt gestärkt. Vor der Änderung konnten nur die Coaches Verluste absetzen, die mit der Tätigkeit auch einen Gewinn erzielt hatten.
Fußballtrainer sein kann ein anspruchsvoller und zeitaufwendiger Job sein, der oft nur mit einem geringen finanziellen Ausgleich verbunden ist. Mit diesem Urteil können Coaches wenigstens einen Teil der Kosten, die mit der Tätigkeit verbunden sind, ausgleichen.
Als Jugendtrainer*in bist du dafür verantwortlich, den jungen Spielern und Spielerinnen die Grundlagen des Fußballs beizubringen. Bei den Bambinis dreht sich dein Hauptjob um das Grundlagentraining. Mit fortschreitendem Alter der Mannschaft verlagert sich der Fokus der Tätigkeit auf die Verbesserung der Spieltechniken, wie Passen, Schießen und Dribbeln, aber auch die strategische Denkfähigkeit wird weiterentwickelt. Neben der Erstellung von motivierenden Trainingsplänen, ist dein Hauptjob als Jugendtrainer*in also die Mannschaft zu motivieren, ihre Teamfähigkeit zu schärfen und ihnen auch beizubringen mit der ein oder anderen Enttäuschung umzugehen.
Was verdient nun ein Fußball-Jugendtrainer im Verein?
Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort, denn es gibt keine festen Gehaltstabellen, die das Gehalt von Jugendtrainern regeln. In den meisten kleineren, ländlichen Vereinen arbeiten die Jugendtrainer*innen auf ehrenamtlicher Basis. Viele kleinere Vereine haben nicht genug finanzielle Mittel, um das Trainerteam entlohnen zu können.
In manchen Vereinen gibt es dafür andere Entlohnungsformen, wie eine Spendenquittung fürs Finanzamt, oder die Kostenübernahme für Fortbildungen. Informiere dich am besten bei deinem Verein, was dir für alternative Leistungen geboten werden kann und kommuniziere dem Verein klar deine Entwicklungsmöglichkeiten und Vorstellungen.
Die Fußball-Oberliga ist die fünfte Spielklasse des deutschen Ligensystems. Je nach Verein, Sponsoren und Ambitionen des Vereins werden die Trainer und Trainerinnen in der Oberliga unterschiedlich bezahlt. Natürlich spielen auch die Ausbildung und Expertise eine Rolle bei der Entlohnung.
Da das Spielniveau und die Zielsetzung in der Oberliga unterschiedlich sind, ist die Spanne für deine Verdienstmöglichkeiten dementsprechend breit. Die Trainer und Trainerinnen können durchschnittlich zwischen 200 € und 1000 € verdienen. Mittlere dreistellige und niedrige vierstellige Beträge sind bei Amateuren keine Seltenheit. Auch Prämienzahlungen für gewonnene Titel und Spiele sind bei manchen Vereinen möglich.
Als Fußballtrainer*in in der Regionalliga trainierst du Mannschaften in der vierthöchsten Liga. In der Regionalliga ist es nicht selten, dass du Profi-Spieler trainierst und dafür deine Trainertätigkeit auch in Vollzeit ausübst. Bei einer Arbeitszeit von 40 Wochenstunden verdienen Regionalliga-Trainer*innen aktuell zwischen 31.000 € und 40.000 € - im Durchschnitt 35.035 € pro Jahr (Ø 2.825 € brutto / Monat).
Die Gehälter in der 3. Bundesliga sind stetig wachsen. Als Fußballtrainer*in in der 3. Bundesliga kannst du mit durchschnittlich 120.000 € pro Jahr rechnen. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Insgesamt liegt der durchschnittliche Gesamtaufwand für die Gehälter des Trainerteams und der Spieler über 10 Millionen Euro pro Verein.
Als Fußballtrainer*in eines Zweitligisten winken dir neben einem attraktiven Gehalt, hohe Prämienzahlungen und in Einzelfällen sogar Einnahmen aus Werbetätigkeiten. Die zuletzt veröffentlichten Zahlen zu Trainergehältern aus der 2. Bundesliga zeigen, dass Trainer*innen im Schnitt mittlere sechsstellige Beträge erhalten. Tim Walter, der aktuelle Trainer des Hamburger SV, beispielsweise erhält ein jährliches Gehalt von 500.000 € inklusive Prämien ausgezahlt. Aber auch Jahresgehälter von um die 2 Millionen € sind in Einzelfällen drin. Ralf Rangnick bekam in der Saison 2015/2016 etwa 2,5 Millionen Euro für seine Trainerleistung bei RB Leipzig.
In der Königsklasse des deutschen Fußballs, der 1. Bundesliga, kannst du als Trainer*in hohe Gehaltszahlungen erwarten. Trotz allem gibt es auch in der 1. Liga eine breite Spanne an Gehältern.
Der Trainer mit dem niedrigsten Gehalt der Saison 2022/2023 ist Enrico Maaßen, Trainer beim FC Augsburg. Sein aktuelles Jahresgehalt liegt bei etwa 700.000 €.
Die ersten drei Plätze der bestverdienenden Fußballtrainer der 1. Bundesliga belegen:
Je nach Leistung des Teams und gewonnenen Titeln winken selbstverständlich Prämienzahlungen und Boni. Aber auch Zahlungen aus Werbetätigkeiten sind in der 1. Bundesliga keine Seltenheit.
Selbstverständlich ist es nicht einfach, in der 1. Bundesliga als Fußballtrainer*in Fuß zu fassen. Viele Coaches sind ehemalige Spieler, die sich verletzungsbedingt oder nach Beendigung der Profikarriere umschulen ließen. Sie bringen einen großen Erfahrungsschatz aus der Liga und dem Fußball auf diesem Niveau mit.
Wenn du als Trainer*in eine Fußballmannschaft coachen möchtest, stehen dir hierfür drei verschiedene Lizenzen zur Verfügung. Je nach Leistungs-Niveau, dass du trainieren möchtest, kannst du zwischen der A-Lizenz, B-Lizenz und C-Lizenz wählen.
Die C-Lizenz ist dein Einstieg in die Welt des Fußballtrainings. Mit dieser Lizenz kannst du Kinder, Jugendliche und Erwachsene trainieren. Da die Lizenzen aufeinander aufbauen, ist die C-Lizenz Voraussetzung für die Weiterbildung zur B-Lizenz und die B-Lizenz Voraussetzung für die A-Lizenz.
Als Trainer*in mit A-Lizenz kannst du außerdem den Lehrgang zum Fußballlehrer bzw. Fußballlehrerin absolvieren und Damenteams sogar auf Bundesliga-Niveau trainieren. Bei den Männern bis zur Regionalliga. Da die Lizenzen die verschiedenen Spielklassen widerspiegeln, orientieren sich die Löhne für die Trainer und Trainerinnen mit C- und B-Lizenzen an den Gehältern für Jugendtrainer*innen und Amateurligisten.
Trainer*innen mit A-Lizenz können Regionalteams im Herrensport und Bundesliga-Teams bei den Damen trainieren. Auch hier variiert das Gehalt. Als Vollzeit-Amateurfußballtrainer*in in einem größeren Verein kannst du im Schnitt etwa 35.000 € pro Jahr erwarten.
Wenn du als Bundesligatrainer für Herrenteams so richtig durchstarten möchtest, benötigst du hierfür die Ausbildung zum Fußballlehrer. Jedes Jahr bildet der DFB etwa 24 Fußballlehrer-Anwärter aus. Voraussetzung, um diesen Ausbildungsgang antreten zu dürfen, ist unter anderem eine einjährige Tätigkeit als A-Lizenz Trainer.
Auch im Jahr 2022 werden Frauenfußballerinnen weiterhin in ihrem Einkommen benachteiligt. Während die nationale Männermannschaft des DFB beim Gewinn der EM eine Prämienzahlung von 400.000 € pro Spieler erwarten kann, erhält die Frauenmannschaft vergleichsweise lediglich 60.000 € für die gleiche Leistung. Aufgrund dessen ist zu erwarten, dass die Entlohnung für das Coachen von Frauenteams niedriger ausfällt.
Das durchschnittliche Bruttogehalt fängt bei einer Vollzeittätigkeit als Fußballlehrer laut gehalt.de bei 2.642 € an und steigt bei mehr als 9 Jahren Berufserfahrung auf durchschnittlich 2.984 € an. Diese Zahlen stellen Durchschnittswerte dar und sollten mit Vorsicht genossen werden, denn Einzelfälle können sich immer von dieser Tabelle unterscheiden.
In Deutschland:
Der bestbezahlte Bundesliga-Trainer der Saison 2022/2023 ist der Head Coach des FC Bayern München, Julian Nagelsmann. Mit 8 Millionen Euro Jahresgehalt führt er aktuell die Rangliste der 1. Bundesliga-Trainer an.
International:
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