Du willst Ausdauer spezifisch für deinen Teamsport trainieren?
Dann sind Dauerläufe eventuell nicht das Richtige für dich.
Unsere These ist einfach erklärt! Dauerläufe mit mehr als 12 km oder über 40 Minuten gleichbleibender Belastung werden deine Kondition für den Teamsport kaum beeinflussen und sind ineffektiv.
Im Teamsport entscheidet die Ausdauer nicht selten über den Ausgang eines Spiels oder Wettbewerb.
Es ist klar, dass sobald das Leistungsvermögen des Athleten abnimmt, automatisch die Konzentration, Reaktionsfähigkeit oder auch taktisches Verhalten stark eingeschränkt sind!
Genau deshalb ist eine Fähigkeit im Teamsport entscheidend: Wie oft kann der Athlet eine bestimmte Belastung mit der geringsten Ermüdung wiederholen.
In Kurzform: Der Leistungsunterschied zwischen dem ersten und letzten Sprint sollte so gering wie möglich sein! Fast alle Teamsportarten verfolgen dieses Konzept.
Im Gegensatz zu dieser Fähigkeit steht der Dauerlauf, denn er trainiert vor allem eines: Eine Belastung mit minimaler Ermüdung aufrecht zu erhalten.
Ein klassisches Beispiel ist der Marathon. Der Sportler muss in dieser Disziplin mehrere Stunden sein Lauftempo halten, ohne einzubrechen!
Wie gerade schon angedeutet, unterscheidet sich das Anforderungsprofil der Teamsportarten stark von der Ausdauerform, die durch einen Dauerlauf trainiert wird. Das hat unter anderem die folgenden Gründe:
Mit diesem Punkt schließen wir direkt an die vorausgesetzten Fähigkeiten im Teamsport an. Um dies zu verdeutlichen, nutzen wir ein Beispiel aus dem Handball.
Anzahl der Sprints: 60
Laufleistung pro Spiel: 5,5 Kilometers
Zweikämpfe: 36
Betrachtet man diese Werte, so wird eins klar: Wiederkehrende Belastungen sind entscheidend!
Insgesamt 5,5 Kilometer pro Spiel zu laufen ist definitiv nicht die größte Hürde. Denn das bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Handballspieler im Durchschnitt 5,5 km/h in einem Spiel läuft.
Um erfolgreich zu sein, muss der Athlet die Fähigkeit besitzen, diese Belastungen immer wieder mit der Höchstleistung abzurufen.
Somit ist der Übertrag auf die eigentliche Sportart von einem langen Dauerlauf sehr gering! Im Gegensatz kann Intervalltraining eine deutlich spezifischere Belastung darstellen.
Unterm Strich kann man sagen, um die Ausdauerfähigkeiten für seinen Teamsport zu trainieren, sollte man sich zunächst das Belastungsprofil ansehen und danach einen Konditionsplan erstellen. Dadurch wird man für seine Sportart sicherlich belastbarer
Klar, wer lange Ausdauerläufe nutzen will, sollte viel Zeit dafür einplanen. Denn 40 Minuten joggen bedeutet 40 Minuten kein Handballtraining!
Aber nicht nur das. Die Regenerationszeit, welche aufgrund der abweichenden Belastung sehr hoch ist, sollte ebenfalls mit eingerechnet werden.
Ein Intervalltraining kann dabei mit wenig Zeitaufwand (<30 Minuten) sehr effektiv sein!
Dauerhaftes Ausdauertraining kann die Regeneration zwar positiv beeinflussen, um das zu erreichen benötigt man allerdings viele Einheiten und selbst dann ist immer noch Regeneration nötig!
Diese Regenerationsphase würde man dann, doch lieber für einen Reiz aufwenden, der es auch Wert ist oder nicht?
Grundsätzlich gilt: Je höher Frequenz und Volumen der Ausdauerbelastungen, desto eher werden andere Kraftqualitäten beeinflusst.
Am stärksten betrifft dies die Schnellkraft. Allerdings wirkt sich der negative Effekt auch auf die Hypertrophie und den Maximalkraftzuwachs der Athleten aus!
Dauerläufe weisen generell ein sehr hohes Volumen auf, wodurch die Beeinflussung auf andere Fähigkeiten höher ist. Zudem ist eine große Frequenz nötig, um große Fortschritte zu verzeichnen.
Mit langen Ausdauereinheiten zielt man auf die Verbesserung einer Qualität ab, welche gleichzeitig andere Fähigkeiten vernachlässigt, die im Teamsport eine deutlich wichtigere Rolle einnehmen!
Mit dieser Aussage ist auf keinen Fall die Überwindung gemeint.
Im Gegenteil:
Wer es schafft, sich oftmals für dieses Training zu motivieren, beweist große Mentale stärke.
In Wirklichkeit soll ein anderer Punkt im Mittelpunkt stehen.
Der mentale Fokus bei langen ausdauernden Trainingseinheiten ist ein anderer als der im Spiel. Denn Athleten müssen auch nach 50 Minuten Belastung noch kluge Entscheidungen treffen!
Für diese Fähigkeit besitzt der Dauerlauf zu wenig fordernde Aufgaben und intensive Interaktionen für einen Athleten.
Hingegen könnten Minispiele im Training oder Intervalle mit anschließenden Aufgaben, Athleten auf einer anderen Ebene fördern, welche dem Entscheidungsverhalten in schwierigen Spielsituationen gleicht!
Dieser Punkt ist weniger ein negativer Effekt des Dauerlaufs selbst, sondern eher ein Nachteil gegenüber dem Intervalltraining.
Durch die höhere Geschwindigkeit im Intervalltraining wird der Stoffwechsel während des Trainings und danach stark erhöht. Zudem wird durch das schnelle Aktivieren der Muskelfasern bei höheren Geschwindigkeiten mehr Lactat produziert, das einen positiven Effekt auf das Blutzuckermanagement hat!
Dieser Satz ist die Kernaussage für die meisten Vereine in Deutschland. Die Zeit, die Spieler für das Training aufwenden können, ist meist sehr gering. Demnach sollte sie so gut wie möglich genutzt werden.
Dauerläufe gehören definitiv nicht zu einem effizienten Zeitmanagement. Intervallläufe dagegen schon!
Es gibt bessere Wege, die Ausdauer deiner Spieler zu steigern. Besonders erfolgreich ist man dann, wenn man seine Sportart analysiert und einen Konditionsplan nach den Anforderungen erstellt!
Alles in allem kann also die Aussage getroffen werden:
Dauerläufe sind eine gute Bestrafung, aber keine sinnvolle Variante, um Athleten für den Teamsport zu trainieren!